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Baselayer für einen warmen Skitag

Funktionelle Skiunterwäsche zählt zur grundlegenden Ausrüstung für einen angenehmen Skitag. Denn Frieren beim Skifahren schmälert den Pistenspaß massiv – intensives Schwitzen jedoch auch! Und beim Feuchtigkeitsmanagement und Tragekomfort trennt sich die Spreu vom Weizen.
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Löffler, Hersteller

Wenn es um funktionale Sportbekleidung wie Skiunterwäsche geht, sind natürliche Materialien weiterhin auf dem Vormarsch. Schauen wir auf die Baselayer-Modelle für Damen und Herren für die anstehende Skisaison, lässt sich seit ein paar Jahren ein fortlaufender Trend bei Merinowolle feststellen. 

Erfreulich hierbei ist, dass Hersteller von Funktionswäsche sich verstärkt mit dem Thema Tierwohl beschäftigen und die Wolle mehrheitlich ohne Mulesing-Methoden produziert wird. Ein Augenmerk möchten wir auf Lavalan lenken, ein natürliches Fasergemisch, das aus europäischer Produktion stammt.  

Funktionelle Skiunterwäsche aus Wolle und Seide

Lavalan wird vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen, Schurwolle aus Europa und einer Kunstfaser auf Maisbasis namens Polymilchsäure (PLA) hergestellt. Die Mischung der Fasern geht aber auch darüber hinaus. So werden auch Seide und Kaschmir in ausgewählte Produkte eingearbeitet. Die Hersteller haben sich bei Skiunterwäsche einiges an Neuheiten  

Interessant zu beobachten sind die immer aufwendiger werdenden Strickmethoden, die den Baselayern einen steigenden Tragekomfort verleihen. Auf diese Weise entstehen nahtlose Produkte aus Rundstrickverfahren oder 3-D-Luftkanäle für eine verbesserte Luftzirkulation. „Wir entwickeln beispielsweise unsere Transtex‘-Technologie laufend weiter. So haben wir die Stricktechnik optimiert. Dadurch erzielen wir Qualität mit mehr Volumen, also noch besserer Wärmeleistung, bei gleichbleibendem Gewicht“, erklärt Daniela Bauer, Produktmanagerin beim Wäschespezialisten Löffler. 

Braucht Skiunterwäsche Kompression?

Passgenaue Schnitte bei der Funktionswäsche erhöhen die Bewegungsfreiheit eng anliegender Baselayer. Technische Unterwäsche muss in Kontakt mit der Haut getragen werden, damit sie den Schweiß nach außen transportieren kann und den Körper bei kaltem Wetter wärmt.  

Es gibt jedoch verschiedene Stufen der Haftung am Körper, wie Mattia Bazzoni, Pressesprecher des italienischen Textilherstellers UYN (Trerè Innovation), betont: „Skiunterwäsche mit einer leichten Kompression für diejenigen, die sportliche Leistungen anstreben. Hautnahe Unterwäsche ohne Kompression, die sich in Regular Fit und Comfort Fit unterteilen lässt. Der Unterschied zwischen Regular Fit und Comfort Fit hängt von der Statur des Trägers ab: Wer einen schlanken Körper hat, sollte Regular Fit wählen, wer eher eine etwas kräftigere Figur hat, sollte lieber Comfort Fit wählen. Ganz wichtig: Die Unterwäsche sollte immer eng am Körper anliegen.“

Zudem gibt es logischerweise Unterschiede bei der Anatomie der verschiedenen Geschlechter zu beachten. „Die Unterschiede bei der Funktionswäsche liegen in der Form, die sich der Anatomie anpassen muss, aber auch in der Funktionalität. Unsere ‚Coolvent‘-Belüftungstechnologie zum Beispiel, die im Brustbereich integriert ist, wird bei Damen- und Herrenunterwäsche unterschiedlich entwickelt, um die unterschiedliche Statur zu berücksichtigen“, führt Bazzoni aus.

Darstellung Tyrolia Junior Rail Bindung
© X-Bionic, Hersteller

Schwitzen Männer schneller?

Auch die Designs der Skiunterwäsche sind nicht unisex“. Hier wird unterschieden zwischen Damen- und Herrendesigns. Die Auswahl der Farben ist jedoch vor allem eine Frage des persönlichen Geschmacks. Interessant wird es beim Temperaturempfinden. Hier sind in der Zwischenzeit zahlreiche Studien erstellt worden. Das Ergebnis ist nicht eindeutig, aber gibt eine Tendenz wieder: Frauen frieren schneller als Männer. 

„Es ist wohl nachgewiesen, dass Männer mehr Schweißdrüsen haben und schneller schwitzen (sollen). Aber natürlich gibt es auch hier keine allgemeingültige Regel: Es gibt sowohl Frauen, die sehr schnell schwitzen können und somit ihre Körpertemperatur ‚runterkühlen‘, als auch Männer, die eben eher schlecht schwitzen“, sagt Uta Friese, Produktmanagerin bei Engel Sports. 

Grüne Skiunterwäsche

Für eine bessere Orientierung hat der österreichische Hersteller Löffler eine Art Klimaprofil auf seinen Produkten erstellt. „Wir haben unsere verschiedenen Funktionsunterwäschequalitäten je nach Temperatur und Intensität der Sportausübung eingeordnet. So kann jeder für sich persönlich die richtige Wahl treffen“, sagt Daniela Bauer.  

Und es darf auch schon ein Blick in die Zukunft gewagt werden. Unter anderem hat sich UYN der Entwicklung von Biofasern verschrieben. Ein Trend, der im Zuge einer ressourcenschonenden Produktion unabdingbar scheint, wenn das Thema Nachhaltigkeit tatsächlich klar verfolgt werden soll. „Die eigentliche Innovation werden wir im November vorstellen, ab Herbst 2023 ist sie auf dem Markt. Sie betrifft die Verwendung neuer pflanzlicher Garne. Die Entwicklung und Erprobung dieser neuen Biomaterialien hat Jahre gedauert“, gibt Mattia Bazzoni einen Ausblick, der durchaus vielversprechend klingt. 

Wolle richtig waschen

Ab und an sollte auch ein Merino-Baselayer gewaschen werden. Hierbei gilt es, auf ein paar wenige Dinge zu achten, auch auf das Etikett des guten Stücks. 

  • Benutze ein normales Waschmittel.
  • keine Handwäsche
  • keinen Weichspüler benutzen
  • kein Trockner

Unterschiedliches Wärmeempfinden

Man kann nicht pauschal sagen, dass Herren generell mehr und schneller schwitzen als Frauen. Aber Fakt ist: Männer haben auch ohne Krafttraining rund 25 Prozent mehr Muskelmasse als die Damen. Muskelzellen wiederum setzen nur eine kleine Menge der zugeführten Energie zum Anspannen um. Ein viel größerer Teil wird als Wärme freigesetzt. Auch die dünnere Haut des weiblichen Geschlechts trägt zu einem ausgeprägteren Kälteempfinden bei. Durch Layer (Schichten) kann Kälte ebenso wie Wärme entgegengesteuert werden. 

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