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Rhythmus und Tempokontrolle auf steilen Pisten

Challenge Hias: „Es ist ein Genuss für mich, eine schwarze Piste mit gleichen Radien und gleichbleibendem Tempo zu bewältigen. Wenn ich meinen Run im Video anschaue: Ich bin der Pilot, die Ski beherrsche ich aus dem Cockpit! Die anderen bewundern aus dem Lift meinen Stil – das ist mein Ziel!“
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Mirja Geh

© Mirja Geh

Masterclass Experte Rupert Nagl:

Die zentrale Position über den Außenski ist der Schlüssel zum Erfolg. Bereits am Ende der Kurve in Vorbereitung auf den nächsten Schwung ist es entscheidend, dass du dich nach vorne über den neuen Außenski bewegst, der Oberkörper gleicht aus, und der Stock wird im Dreieck zwischen Skispitze und Schuh eingesetzt. Somit hast du eine perfekte Ausgangsposition für die nächste Kurve.

Bereite dich im Stand auf den Rhythmus im Hang vor und suche dir die Linie für die ersten drei Kurven. Dann bist du gedanklich bereit für den Hang. Setze den Stock nur aus dem Handgelenk, dann bleibt dein Oberkörper stabil und ausgleichend, die zentrale Position über den Außenski ist sichergestellt.

Vorher

Links: Die Belastung liegt auf den Fersen, und der Kopf ist nach innen gebeugt, somit fehlt die Außenskibelastung. Die Ski können nicht unter Druck belastet werden, das Tempo wird immer schneller, und mit der Innenlage ist die Gefahr eines Sturzes gegeben. Der Stockeinsatz ist keine Rhythmus- und Stützhilfe, es wird dem Stock "hinterhergefahren". Die Folge muss ein abruptes Abbremsen sein und somit ein Neustart der Fahrt.

Rechts: Hias sitzt zu weit hinten, die Belastung auf den Fersen, das Sprunggelenk ist senkrecht und somit nicht gebeugt. Die Voraussetzung für die neue Kurve ist suboptimal, die Ski können nur quer zum Hang herumgerissen werden, und ein rundes Kurvenfahren ist nicht möglich. Aus dieser Position fällt es Hias schwer, sein Körpergewicht sehr früh nach vorne auf das linke Bein und somit den neuen Außenski zu verlagern.

© Mirja Geh

Nachher

Links: Schau dir die Achsen an: Hias hat eine optimale Position: Er kann sich von seinem rechten Bein nach vorne oben sehr frühzeitig auf das linke Bein und zum neuen Außenski hinbewegen. Der Ski wird umgekantet, erhält sofort Druck und kann gut geführt in die neue Kurve einfahren. Der Belastungswechsel erfolgt frühzeitig und schnell auf den neuen Außenski.

Rechts: Die Achsen von Hias stehen perfekt zueinander, er hat zudem den Stockeinsatz aus dem Unterarm und Handgelenk gut vorbereitet. Der Kopf ist ruhig und tendenziell nach außen gerichtet. Beide Sprunggelenke sind gebeugt, und es kann durch Anheben des Körperschwerpunktes der Belastungswechsel vom rechten Bein auf das linke Bein erfolgen. Die Achsen passen perfekt, mit dieser stabilen Körperposition fühlt sich Hias sicher über dem Ski.

© Mirja Geh

"Bei kurzen Radien im steilen Gelände ist ein Ski der Slalom-Kategorie für sehr sportliche Fahrer perfekt. Wenn es etwas gutmütiger sein soll, dann nimm ruhig ein Sport-Performance-Short-Turn-Modell. Diese Kategorien garantieren einen schnellen Kantwechsel und sind extrem griffig. Den Test dazu findest du in der Ausgabe Oktober, #1 2023."

Skitestleiter Thorsten Böhl

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