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Lesedauer 2 Min.

Effizienter Wassereinsatz bei der Beschneiung – ganz anders als etwa beim Bierbrauen!

SKIMAGAZIN-Kolumnist Christoph Schrahe schaut genauer auf die Hauptkritikpunkte der Wintersportgegner. Dieses Mal: Wasserverbrauch!
Aufnahme einer Beschneiungsanlage im Sauerland.
© Wintersport-Arena Sauerland Siegerland-Wittgenstein e.V

Ich wiederhole: Das alljährliche Skigebiets-Bashing steht kurz bevor. Deshalb schauen wir genauer auf die Hauptkritikpunkte der Wintersportgegner. Dieses Mal: den Wasserverbrauch.

Für die technische Beschneiung werden alpenweit, basierend auf den tatsächlichen Pistenflächen, rund 125 Millionen Kubikmeter Wasser eingesetzt. Viele kritisieren das als zu viel und untermauern diese Einschätzung durch Vergleiche wie: „die dreifache Menge, die die Millionenstadt München verbraucht“. Wasser ist ein sensibles Thema, denn ohne Wasser kein Leben, und so liest man auch immer wieder, die Beschneiung trockne die Alpen aus.

Aber sind 125 Millionen Kubikmeter wirklich viel? Woran ließe sich messen, ob es viel oder sogar zu viel ist? Vielleicht daran, was mit dem Einsatz dieser Menge erreicht wird. Mit den 42 Millionen Kubikmetern, die in Österreich verschneit werden, erzielen die Skigebiete allein Kassenumsätze mit Lifttickets in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Das bedeutet gut 35 Euro pro Kubikmeter. Für die Produktion von einem Liter Bier werden 300 Liter Wasser eingesetzt. Pro verkauftem Liter Gerstensaft erzielte die deutsche Brauindustrie 2019 knapp einen Euro Umsatz. Das entspricht 3,30 Euro pro eingesetztem Kubikmeter Wasser – weniger als ein Zehntel des Umsatzes, den die österreichischen Skigebiete mit dieser Menge erreichen!

Dazu kommt: Das in der Bierherstellung eingesetzte Wasser ist hinterher Abwasser, das fürs Schneemachen verwendete Wasser fließt zur Schneeschmelze in Trinkwasserqualität zurück in den örtlichen Wasserkreislauf – nur maximal 20 bis 30 Prozent gehen durch Verdunstung verloren. Am technisch erzeugten Schnee hängen aber nicht nur die Umsätze der Liftbetriebe, sondern auch die in den Berghütten, Hotels, Skischulen und Verleihbetrieben, denn ohne Schnee blieben auch deren Kunden aus. Ein Euro Löhne bei den Seilbahnen sorgt für fünf bis acht Euro Löhne in der gesamten Region. Wasser wird beim Schneemachen also enorm effizient eingesetzt!

Und die absolute Menge? Auf die rund 200.000 Quadratkilometer messende Fläche der Alpen fallen pro Jahr mindestens rund 300 Milliarden Kubikmeter Niederschlag. Für die Beschneiung werden davon 0,04 Prozent aufgewendet. Rechnet man nur die Menge, die tatsächlich verloren geht, sind es 0,01 Prozent. Schwer zu glauben, dass deswegen die Alpen auszutrocknen drohen.

Christoph Schrahe sammelt nicht nur Skigebiete, vermisst ihre Pisten und beschreibt sie im SKIMAGAZIN. Er pflegt auch eine Datenbank mit allerlei Informationen zu den Liftanlagen und Wintersportgebieten dieser Welt. Zuletzt ergänzte er diese vor allem um Fakten zu Ökonomie und Ökologie. Jetzt ist er überzeugt: Das Ski-Business gehört in puncto Umwelt zu den Guten – und wird stetig besser!

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