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100 Jahre Völkl – Die Straubinger Innovations-Schmiede feiert Jubiläum

Es gibt keinen Skifahrer, der bei den Begriffskombination Schnee, Zebra und Tiger nicht automatisch an Völkl denkt. Die Traditionsschmiede aus dem niederbayerischen Straubing hat die deutsche Skigeschichte mit ihren Innovationen geprägt wie kein anderer. Wir werfen einen Blick auf die Erfolgsgeschichte von Völkl.
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Völkl

Der Begriff der Legende wird in unserer schillernden Medienwelt mitunter etwas inflationär gebraucht – so bekommen Personen, Produkte oder Ereignisse ganz unabhängig von ihrer tatsächlichen Relevanz manchmal etwas vorschnell das Attribut „legendär“ aufgedrückt.

Dass der deutsche Skihersteller Völkl Legendenstatus in der deutschen Alpingeschichte hat, ist jedoch keine Übertreibung und unter Wintersport-Enthusiasten und -kennern unumstritten. Skifahren – Deutschland – Völkl: Bei Generationen von Skifahrern weckt der Markenname Emotionen.

Von Pferdewagen zu Skiern

Als Franz Völkl im Jahr 1923 die Pferdewagen-Produktion seines Vaters Georg Völkl im niederbayerischen Straubing auf Ski umstellte, war noch nicht abzusehen, dass aus der Marke schon bald der größte Skihersteller Deutschlands werden sollte. Damals noch unter dem Namen „Vöstra“ – ein Zusammenzug der ersten Buchstaben von „Völkl Straubing“ – gestartet, kann das Unternehmen auf ereignisreiche Jahre und eine bewegende Erfolgsgeschichte zurückblicken. Auch heute, in einer globalisierten Welt, steht die Marke immer noch für den Qualitätsanspruch, den sie seit 100 Jahren verkörpert: „Made in Germany“ ist fest in der DNA der Traditionsschmiede verankert, die seit jeher in Straubing produziert und mittlerweile in mehr als 45 Ländern exportiert.

„Wir sind stolz auf die 100-jährige Erfolgsgeschichte von Völkl. Die Innovationen, mit denen die Marke die gesamte Skibranche vorangetrieben hat, sind immer noch beeindruckend“, sagt Jonathan Wiant, Elevate Outdoor Collective/President Völkl, Marker, Dalbello Sports. „Auch in Zukunft wollen wir mit ideenreichen, neu gedachten Produkten für Begeisterung im Skisport sorgen sowie Qualität und Mehrwert für unsere Kunden schaffen.“

Völkl leistet Pionierarbeit

Im Jahr 1952 übernimmt Franz Völkl junior die Leitung von seinem Vater und modernisiert den Betrieb. Der Grundstein für die Ideen, die eine ganze Branche revolutionieren sollten, ist damit gelegt. In den 60er-Jahren entstehen durch das Straubinger Unternehmen zwei bahnbrechende Innovationen in Konstruktion und Design. Mit der Entwicklung des ersten Skis in Sandwich-Bauweise im Jahr 1960 leistet Völkl Pionierarbeit im Bereich der Materialbearbeitung, nur um sieben Jahre später auch in puncto Design weltweit für Aufsehen zu sorgen.

Der neue Zebra-Look wird in der Branche zunächst mit Spott bedacht, das breite Publikum jedoch ist begeistert, und der gestreifte Ski wird ein internationaler Hit. Noch im selben Jahr erfolgt die Umbenennung der Marke von „Vöstra“ in „Völkl“. In den folgenden Jahrzehnten erweisen sich die Straubinger immer wieder als Treiber für Innovation innerhalb der Branche. Zu den Meilensteinen zählt unter anderem die Präsentation des ersten Carvingskis auf der Sportartikelmesse ISPO 1994, eine der maßgeblichsten Entwicklungen innerhalb der Wintersportbranche in den letzten Jahren.

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© Völkl

Völkls Erfolge im Ski-Rennsport

Die 70er-Jahre stehen für den deutschen Skihersteller ganz im Zeichen des Rennsports. Mit dem Einstieg in die Wettkampfwelt baut Völkl nicht nur seine internationale Bekanntheit aus, sondern entwickelt sich zugleich zu einem echten Innovationstreiber. 1973 wird der legendäre „Racetiger“ geboren. Er ist zunächst ein Ganzmetall-Ski und wird im Anschluss mit der Einführung der Carbonfaser zum Vorreiter seiner Zeit.

Nur ein Jahr nach Einführung des „Racetigers“ gewinnt mit Hanni Wenzel die erste Völkl-Athletin 1974 in St. Moritz einen Weltmeistertitel: der Auftakt zu einer Reihe internationaler Medaillen- und Titelgewinne für Völkl. Ob mit Martina Ertl, Katja Seizinger oder Hilde Gerg in den 1990er Jahren, Nicole Hosp, Alexandra Meissnitzer, Tanja Poutiainen, Manfred Pranger oder Jens Byggmark in den 2000er Jahren und in der jüngeren Vergangenheit mit dem Weltmeister Sebastian Foss-Solevåg aus Norwegen und dem österreichischen Vize-Weltmeister Adrian Pertl – Völkl kann eine ganze Reihe erfolgreicher Athletinnen und Athleten vorweisen.

Heimatnahe Produktion bei Völkl

1997 erfolgt der erste Spatenstich für das neue Stammwerk in Straubing-Sand, 1999 zieht Völkl in die hochmoderne Anlage ein. Der Komplex beherbergt auch ein Forschungs- und Entwicklungszentrum. Durch kontinuierliche Verbesserungen und Investitionen ist das Werk bis heute eine der technologisch fortschrittlichsten Skiproduktionsanlagen der Welt. So wurden erst vor Kurzem wieder neue Laufflächen- und Schleifstraßen in Betrieb genommen, die bei der Ski-Entwicklung noch mal ein völlig neues Level in Sachen Performance, Präzision und Qualität ermöglichen.

Aber auch das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Produktion eine große Rolle: Der Einsatz modernster Technologie sorgt für eine Reduzierung des Rohstoffverbrauchs, und auch der Energie- und Wasserverbrauch wird kontinuierlich weniger oder durch erneuerbare Energien kompensiert. „Wir wollen unsere nachhaltige Vision einer Kreislaufwirtschaft vorantreiben und immer weiter verbessern – für die Zukunft des Sports und für die künftigen Generationen von begeisterteren Skifahrern“, betont Jonathan Wiant.

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© Völkl/Michi Mayer

1998 stellt Völkl mit dem Launch der V-Ski-Kollektion erneut sein Gespür für Trends im Skisport unter Beweis und setzt mit ausgefallenen Modellen für Freeskier neue Maßstäbe in der Szene. Und nicht nur die Produkte verschieben die Messlatte: Bei Events wie den Big Air Masters, den X-Games oder den Olympischen Spielen gehört das Völkl-Freeski-Team zu den Besten der Welt. Auch die Wintersaison 2022/23 startet für die Völkl-Athleten erfolgreich mit einem Sieg des norwegischen Freestyle-Spezialisten Birk Ruud beim ersten FIS-Freestyle Big Air Weltcup der Saison im schweizerischen Chur.

Bereits lange vor dem heutigen Tourenski-Boom hat Völkl in die Kategorien Touring und Freeride-Touring investiert. Zusammen mit dem Bindungshersteller Marker wurde bereits 2000 die „Motion“ entwickelt, ein revolutionäres und voll integriertes Skibindungssystem. Später kamen hier noch die richtungsweisenden Bindungen „Alpinist“ und „Kingpin“ dazu, die bis heute Tourengeher und Freerider auf ihren Expeditionen begleiten.

Die Zukunft des Skifahrens kommt aus Straubing

Der Straubinger Skihersteller ruht sich nicht auf seinen Erfolgen aus. Auch in Zukunft will Völkl sein Produktportfolio weiterentwickeln – mit dem Anspruch, für die Bedürfnisse jedes Skifahrers ein passendes Produkt zu bieten. Dafür entwickelt Völkl immer wieder neue Schlüsseltechnologien, um – wie mit den exklusiv bei Völkl zum Einsatz kommenden „Tailored Technologies“ – die Ski ideal an den Anforderungen der Fahrer auszurichten. So wird bei den „Tailored Carbon Tips“ (maßgeschneiderte Carboneinleger) oder dem „Tailored Titanal Frame“ das zum Einsatz kommende Material an die Skilänge angepasst und damit auf Körpergröße, Fahrkönnen und Kraft abgestimmt.

Für Jonathan Wiant haben die hoch engagierten Mitarbeiter einen maßgeblichen Anteil am Unternehmenserfolg: „Unsere Mitarbeiter sind zum Großteil selbst leidenschaftliche Skifahrer und leben diese Passion innerhalb des Unternehmens. Dadurch wird der Spaß am Skifahren, den wir als Marke weitergeben wollen, vor allem durch unsere Mitarbeiter verkörpert.“

In diesem Sinne wünschen wir dem letzten verbliebenen deutschen Skihersteller alles Gute für die nächsten 100 Jahre und sagen: Herzlichen Glückwunsch!

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© Völkl
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© Völkl/Michi Mayer

100 Jahre Völkl

1923: Die Familie Völkl, die seit 1875 Pferdewagen und später auch Boote und Schlitten baut, produziert ab 1923 offiziell Ski im niederbayerischen Straubing – zunächst unter dem Namen „Vöstra“.

1960: Völkl konstruiert den ersten Schalenski (in Sandwich-Bauweise) – eine Revolution in der Materialbearbeitung.

1967: Völkl überrascht die Welt mit einem neuen, revolutionären Skidesign: dem legendären Zebramuster. Der Zebra-Ski wird trotz anfänglichen Spotts in der Branche zu einem weltweiten Hit. Vöstra wird in Völkl umbenannt.

1973: Vom Zebra zum Tiger: Anfang der 70er-Jahre wird eine Skilegende geboren: der „Völkl Racetiger“. Zu Beginn ist der „Renntiger“ ein Ganzmetall-Ski. Dann führt Völkl die Carbonfaser ein – eine Idee, die ihrer Zeit weit voraus ist und die sich auf der Piste schnell bewährt.

1976: Mit dem „Super Rennsport“ stellt Völkl den leichtesten Rennski der Welt vor.

1985/86: Mit dem „P9“ beginnt die erfolgreiche Ära der P-Serie. Das P steht für die „Professional Skinetik Powerline Völkl Technologie“, die den Ski als Verlängerung des menschlichen Körpers betrachtet. Die P-Ski sind genau auf die menschliche Biomechanik abgestimmt.

1994: Völkl hat als einer der ersten Skihersteller den Carvingtrend für sich entdeckt. 1994 präsentiert Völkl auf der ISPO sein stark tailliertes Modell „Snow Ranger“. Bis 2015 hält Völkl die Markenrechte für den Carver in den europäischen Alpenländern.

1999: Mit dem Launch der V-Ski-Kollektion beweist Völkl erneut Gespür für neue Trends. Die ausgefallenen Modelle für Freeskier und New-School-Skier setzen neue Maßstäbe in der Szene – ebenso wie das Völkl-Freeski-Team.

2000: Völkl und Marker bündeln ihre Kräfte und entwickeln mit „Motion“ ein revolutionäres, voll integriertes Skibindungssystem, das eine perfekte Harmonie zwischen Ski und Bindung schafft. Die Bindung wird einfach auf zwei Schienen geschoben, die ohne eine einzige Schraube fest mit dem Ski verbunden sind.

2002: Beim „Supersport“ trifft Racing auf Carving. Unter dem Konzept „No more rules“ hat Völkl die Race-Performance in variable Geometrien für erfahrene Pistenskifahrer eingebaut.

2005/06: Mit dem „Mantra“ hat Völkl eine echte Allmountain-Waffe entwickelt. Der aktuelle „M6 Mantra“ ist einer der meistverkauften Ski in Amerika.

2007: Präsentation der Power Switch Technology, eine der größten Innovationen im Skisport seit der Erfindung des Carvings und ein grundlegender Baustein für die Zukunft des Skifahrens.

2012: Mit den V.Werks-Modellen setzt Völkl neue Maßstäbe für revolutionären Skibau und verwendet dabei State-of-the-Art-Materialien, Technologien und Fertigungsformen. Die V.Werks-Linie weist konstant den Weg in eine neue Ära des Skibaus, die die gesamte Kollektion nachhaltig beeinflusst.

2015: 3D.Ridge Geometrie und UVO-Dämpfung machen die neue „RTM“-Generation vielseitiger und variabler.

2020/21: Tailored Fibre Placement: Bei den neuen, maßgeschneiderten Carbonschaufeln, den Tailored Carbon Tips, werden in einem innovativen Fertigungsprozess die einzelnen Carbonfasern auf ein Trägermaterial gestickt.

2021/22: Die „Tailored Titanal Frame“-Technologie bietet eine unvergleichliche Kombination aus Agilität und Kontrolle bei hohen Geschwindigkeiten. Die Breite des Titanalrahmens wird nun exakt an die individuelle Skilänge angepasst. Außerdem wird die Rahmengröße auf Körpergröße, Fahrkönnen und Kraft des Skifahrers abgestimmt.

In den Bergen

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