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Island – Skifahren im Land von Feuer und Eis

Das am Polarkreis gelegene Island scheint prädestiniert als Zufluchtsort für Skifahrer in Zeiten globaler Erwärmung. Die grandiose Landschaft, die im Sommer Touristen aus aller Welt anzieht, haben die auf der Insel im Atlantik lebenden Nachfahren der Wikinger im Winter fast für sich allein.
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Christoph Schrahe/Janette Höskuldsson

Die Nacht bricht herein. Ich liege ausgestreckt im herrlich warmen Wasser der Skátalaug, einer kleinen natürlichen Thermalquelle unweit des Flughafens Keflavik. Den habe ich keine zwei Stunden zuvor verlassen, und jetzt genieße ich schon diesen Moment der absoluten Stille. 

Skifahren statt Vulkanausbrüche

Weit und breit kein Mensch, kein Licht. Dann schallt aus den Tiefen der Erde das Grollen eines Erdbebens herauf, begleitet vom Zittern der Kiesel am Grund der Quelle und dem Wackeln des Steins, der meinem Kopf als Kissen dient. Drei weitere Beben folgen. Was für eine eindrucksvolle Visitenkarte, die mir die Vulkaninsel im Nordatlantik da zur Begrüßung schenkt. Fehlt eigentlich nur noch das Nordlicht. Aber sein ganzes Pulver will Island dann wohl doch nicht sofort verschießen. 

Das galt auch für den Geldingardalur, den Vulkan am Weg vom Flughafen zu den geothermischen Feldern von Krýsuvík und zur Skátalaug. Der hatte im März 2021 damit begonnen, Lava zu spucken, hatte die Eruptionen jedoch kurz vor meiner Reise eingestellt und ließ sich auch von den 3.000 täglichen Erdbeben nicht zum Öffnen einer neuen Lavaspalte hinreißen. Schade, aber eigentlich war ich ja sowieso zum Skifahren gekommen.  

Mit Ski auf Island unterwegs

Das erste Ziel: Reykjavíks Hausberg Bláfjöll – die „blauen Berge“. 

Deren vulkanische Aktivitäten liegen weit länger zurück als die des Geldingardalur. Beide Bergzüge sind Teil des mittelatlantischen Rückens, der sich in Island über den Meeresspiegel erhebt. Quer über die Insel verläuft der Grabenbruch, an dem aufdringendes Magma dafür sorgt, dass die nordamerikanische und die eurasische Platte beständig auseinanderdriften. 

Bis die Skifahrer aus Reykjavík spürbar länger als die aktuell 30 Minuten nach Bláfjöll fahren müssen, wird es angesichts einer Verschiebung von acht Millimetern pro Jahr zwar noch ein Weilchen dauern, Kontinente wechseln sie indes schon heute beim nachmittäglichen Ausflug. 

© Christoph Schrahe

Island - Paradies für Schneestürme

Die Wärme und Stille des Vorabends sind wie weggeblasen, als mir beim Öffnen der Autotür am Parkplatz von Bláfjöll der Wind mit 13 Metern pro Sekunde ins Gesicht bläst. Die Kälte und die hohe Luftfeuchtigkeit machen es nicht besser. Als ich endlich allen Kram beisammenhabe, geht’s erst mal schnell zum Aufwärmen in die Bláfjallaskáli, die zwischen einer ganzen Batterie von Übungsliften gelegene Hütte. 

Die gleicht mit ihrer auf einem Sockel aus bröckelndem grauen Beton stehenden Fassade aus angejahrten dunklen Holzbrettern eher einer Baracke. Wie Relikte aus alten Wintersportzeiten wirken auch die beiden Sesselbahnen, die Magnús Árnason durch die großen Fenster seines Büros im ersten Stock der Hütte stets im Auge behalten kann. Wie kann das sein in einem so reichen Land – Islands Einwohner sind beim Einkommen schließlich Weltspitze? 

Skigebiet vom Winde verweht

Árnason ist seit 2007 Geschäftsführer von Bláfjöll. Er weiß also, wovon er spricht, wenn er beklagt, dass er während der Skisaison maximal an jedem zweiten Tag aufsperren kann. „Wir sind bis zu einer Windgeschwindigkeit von maximal 70 km/h in Betrieb, aber die überschreiten wir halt leider regelmäßig“, erklärt er mit einem Achselzucken. Dazu kommt, dass auf den Schnee hier im Südwesten der Insel auch kein absoluter Verlass ist und Schneekanonen in Árnasons Arsenal fehlen, was mindestens ebenso Achtziger ist wie die Architektur der Bláfjallaskáli. 

Wegen der unsicheren Öffnungszeiten verkauft Árnason nur Tageskarten und versucht erst gar nicht, Skifahren in Bláfjöll als Aktivität für ausländische Touristen zu vermarkten. Ab dem Winter 2022/23 könnte sich das ändern. Dann geht die erste von drei geplanten neuen Sesselbahnen in Betrieb. Auch der Gosinn-Sessellift am Südende des Skigebiets wird wieder auferstehen. Die Anlage, die zu den längsten Abfahrten des Areals führte, musste Árnason vor zwei Jahren demontieren, die 40 Jahre alte Bahn war schlicht baufällig. Zwei lange Schlepplifte am Nordrand gingen bereits zuvor außer Betrieb.

Auferstehung der Skilifte

Insgesamt sollen bis 2026 mehr als 30 Millionen Euro in die Modernisierung von Bláfjöll und dem 30 Minuten nordöstlich von Reykjavík gelegenen kleinen Skigebiet Skálafell investiert werden. Auch eine Beschneiungsanlage ist geplant. Möglich ist das, weil die Areale einem Verbund der Hauptstadt und fünf ihrer Nachbarkommunen gehören und auf nicht kommerzieller Basis als Freizeitangebot für die Einheimischen betrieben werden. 

In der Region leben fast zwei Drittel der gesamten isländischen Bevölkerung, in Bláfjöll lernen die Isländer Skifahren, mehr als die Hälfte der 14 Aufstiegshilfen sind reine Übungslifte. Die beiden verbliebenen Sesselbahnen Bláfjölls führen auf den Kamm der Blauen Berge. Hier bietet sich aus gut 600 Meter Seehöhe an diesem windigen – die Böen gehen deutlich über die 13 Meter pro Sekunde hinaus –, aber immerhin fast wolkenlosen Tag ein fantastisches und ganz und gar ungewohntes Panorama. 

Eine Winterwelt in Pastelltönen

 Die Schneeflecken auf der Hochebene am Fuß des Berges kontrastieren mit dem fast schwarzen und – wo die Hügel sich in die sanften Strahlen der tief stehenden Sonne recken – rötlich schimmernden Gestein und dem Türkis der hier und da ausgelegten Teppiche aus Moos. Wo die Sonne auf Schnee trifft, lässt sie ihn zartrosa schimmern – eine Welt in Pastelltönen. 

Kein Baum und kein Strauch kann es mit dem rauen Klima aufnehmen, nichts stellt sich dem Blick in den Weg, der in der kristallklaren Luft sehr, sehr weit schweifen kann. Im Westen über die Stadt und das Meer, im Norden bilden die Rinnen der schroffen Südflanke des Esja den Blickfang, ebenso, wie sie es in vielen Gassen Reykjavíks tun. In der Ferne ragen die flachen Kuppen der Gletscherberge auf, im Osten der Eyjafjallajökull, dessen Ausbruch im Jahr 2010 für einige Tage den Luftverkehr über dem Nordatlantik zum Erliegen brachte. 

© Christoph Schrahe

Skifahren bis in die Nacht

Um 15 Uhr schaltet Magnús Árnason das Flutlicht ein. Ski fahren kann man daher bis in den späten Abend. Den lässt man hier statt in einem Après-Ski-Lokal in heißem Wasser ausklingen. Das hat weniger mit der Null-Promille-Grenze und den prohibitiven Alkoholpreisen als vielmehr mit der jahrhundertealten Badetradition zu tun.  

Nebenbei wärmt ein Bad in 38 Grad warmem Quellwasser besser als jedes alkoholische Getränk – das man sich beim geselligen Baden dann aber doch gerne mal gönnt. Unverzichtbares Requisit ist dabei die Mütze: Der Wind macht eben nie Feierabend. 

Islands Skihauptstadt

Isländer, die einen Skiurlaub im Heimatland verbringen, tun das in Akureyri. Das liegt ganz im Norden der Insel an der Mündung des Eyja-Flusses in den gleichnamigen Fjord und ist mit 19.000 Einwohnern Islands größte Stadt außerhalb der Hauptstadtregion.  

Für von Norden anströmende Luftmassen wirkt der sich nach Süden stetig verengende Taleinschnitt in die hier bis zu 1.500 Meter hohen Berge wie eine Düse, die die Luft komprimiert und so die Feuchtigkeit aus ihr herauspresst. Das Ergebnis: reichlich Schnee – durchschnittlich liegt der in Islands Winterhauptstadt an 118 Tagen, fast doppelt so lang wie in Reykjavík. 

Schnee ist nichts Besonderes

Der Düseneffekt wird mir eindrucksvoll vor Augen geführt, als ich über die Ringstraße Nr. 1 von Reykjavík aus nach Akureyri fahre. Bereits auf der Südrampe des die Halbinsel Tröllaskagi überquerenden Öxnadalsheiði-Passes ist es so windig, dass die geschlossenen Seitenscheiben ein Lied zu pfeifen beginnen, aber die Straße sind trocken, und die Sicht ist gut. Dagegen entwickelt sich das Liedchen ab der Passhöhe zur Begleitmusik eines beängstigenden Blizzards. Das im starken Schneefall aufstiebende Weiß lässt jegliche Konturen verschwinden, der an einer Schlucht entlangführende Straßenverlauf lässt sich teils nicht mal mehr erahnen.

Zum Glück kommt der mit Allradantrieb und Spikereifen ausgestattete Mietwagen einwandfrei mit den Bedingungen zurecht. Als malerisch empfindet man 50 Zentimeter Neuschnee an solchen Tagen aber doch erst, wenn man – endlich angekommen – in einem Café wie dem wundervoll behaglichen Bláa Kannan an Akureyris Flanierstraße Hafnarstræti 

sitzt. Die Gespräche an den überwiegend von jungen, teils strickenden Frauen besetzten Tischen kreisen um andere Themen, ein halber Meter Schnee ist hier nichts Besonderes – noch nicht.

Skilift statt Fitnessstudio

„Als ich fünf Jahre alt war, ließ sich die Haustür manchmal nicht öffnen, weil die Schneedecke zwei bis drei Meter hoch war“, erinnert sich Brynjar Ásgeirsson. Heute misst man solche Schneehöhen nur noch am Hlíðarfjall, dem Skiberg von Akureyri. Dessen Leitung hat Ásgeirsson vor einem Jahr übernommen, nachdem er sein eigenes Fitnessstudio wegen Corona hatte schließen müssen.  

Die Umstellung fiel dem 40-Jährigen leicht, als Spross des Nordens und passionierter Skitourengeher hat er den Schnee im Blut, anders als die Menschen in Reykjavík, über deren Unbeholfenheit mit Schnee man in Akureyri gerne Witze reißt.  

© Christoph Schrahe

Kein Skigebiet ohne Zäune

Ásgeirsson hat Zeit für einen Kaffee im Bláa Kannan, weil das Skigebiet heute geschlossen ist: zu viel Schnee, die Straße unpassierbar, und oben am Berg herrscht Lawinengefahr. Regelmäßiger Pulverschnee, anspruchsvolles Terrain und die Möglichkeit, über fast 1.000 Höhenmeter bis ins Tal abzufahren, locken auch ausländische Gäste nach Hlíðarfjall. Sie machen rund ein Viertel der jährlich rund 70.000 Besucher aus. Darunter Färinger, die per Direktflug von den Färöern nach Akureyri kommen.

Am nächsten Tag öffnen die Lifte wieder, und oben am Hlíðarfjall erwartet mich ein Meter Neuschnee. Mit Freeride-Freuden wird es aber nichts: Weil die Liftkabel vereist sind, stehen die Lifte in der oberen, anspruchsvollen Etage des Skigebietes. Abseits der flachen Pisten in der unteren Hälfte hat der Wind dem Schnee derart zugesetzt, dass kaum jemand die präparierten Abfahrten verlässt. Diese werden wie überall in Island von Holzzäunen gesäumt. Die sorgen dafür, dass der Wind den Schnee nicht komplett vom Berg bläst. Ohne diese Zäune könnte man in Island kein Skigebiet betreiben.

Reparaturen im Schnee

Ohne öffentliche Unterstützung ebenfalls nicht. Selbst das Hlíðarfjall als größtes und meistbesuchtes Skigebiet des Landes braucht kommunale Zuschüsse. Dabei wirtschaftet man sparsam, nutzt gebrauchtes Equipment. „Eine Pistenraupe mit 5.000 Betriebsstunden wird in den Alpen ausgemustert, bei uns ist sie dann so langsam eingefahren“, seufzt Ásgeirsson, denn die alte Technik macht sehr viel Arbeit. 

Eine Reihe von örtlichen Unternehmen hat sich zudem zu den „Freunden des Berges“ zusammengeschlossen und finanziert Investitionen. Unter anderem haben sie Geld für Schneekanonen gespendet, demnächst sollen die 15 Jahre alten Pistenraupen ersetzt und eine größere Garage gebaut werden – dann muss Ásgeirssons Mannschaft Reparaturen nicht mehr draußen bei Wind und Wetter durchführen.  

© Christoph Schrahe

Kostenlos Skifahren für Kinder

„Unter dem Strich“, so ist Ásgeirsson überzeugt, „wirft das Skigebiet trotzdem Geld ab.“ Im Winter sei es der Hauptgrund für Reisen nach Akureyri, wo die Touristen dann Geld in Hotels und Restaurants oder im Thermalbad ausgäben. Zudem sei das Skigebiet ein wichtiges Bewegungsangebot in einer Zeit, in der Wetter und Licht eher Bewegungsverhinderer seien.  

Einmal im Jahr können alle örtlichen Schulkinder kostenlos Ski fahren, manche Klassen haben Skifahren auf dem Stundenplan und kommen wöchentlich auf den Berg. Dort können sie sich dann ein Vorbild an Islands besten Skirennläufern nehmen, denn Hlíðarfjall ist Trainingsquartier des nationalen Skiteams. 

Spektakuläres Heliskiing-Areal

Dessen bislang erfolgreichstes Mitglied, Björgvin Björgvinsson, stammt aus dem Fischerort Dalvík, der eine gute halbe Stunde nördlich von Akureyri am Westufer des Eyjafjords liegt und selbst über ein kleines Skigebiet verfügt. Björgvinsson, der beim olympischen Slalom 2006 immerhin 22. wurde, betreibt heute zusammen mit seinem Partner Jóhann Hafstein das Unternehmen Viking Heliskiing. Während der Saison von Anfang März bis Ende Mai fliegen sie zu 4.000 Quadratkilometern unberührter Hänge auf der Tröllaskagi- und der Troll-Halbinsel.  

Die 256 Landeplätze stellen alles in den Schatten, was Europa sonst so an Heliski-Möglichkeiten zu bieten hat. Manche Abfahrten führen bis hinunter an das Ufer des arktischen Ozeans, die bis zu 1.500 Höhenmeter, die dabei zusammenkommen, können sich ebenfalls sehen lassen. Im Mai fliegen Björgvinsson und sein Team dann häufig noch nach dem Abendessen zu ein paar Abfahrten unter der Mitternachtssonne. Das geht in Schweden zwar auch, aber das Meer kann man dort allenfalls am Horizont erahnen. In Islands Norden scheint man hingegen direkt in die dunkelblauen Fluten hinabzustürzen.

© Christoph Schrahe

Vom Heringsboom zum Skitourismus

Basis der Operation ist das Sigló Hotel in Siglufjörður. Lange Zeit war das Städtchen, das man heute nach nur einer halben Stunde Fahrt von Dalvík weiter Richtung Norden erreicht, im Winter von der Außenwelt abgeschnitten. Die ehemalige Hochburg der Heringsindustrie war nach dem Kollaps der überfischten Schwärme im Jahr 1968 fast zur Geisterstadt geworden. Dann eröffneten zwei Tunnel und bereiteten den Weg für die Wiedergeburt als Hochburg des Skitourismus. 

Maßgeblichen Anteil daran, dass Siglufjörður heute in neuem Glanz erstrahlt, hat Róbert Guðfinnsson. Er machte ein Vermögen mit Fischfarmen in aller Welt. Als die Tunnel eröffneten, verkaufte er alle seine Unternehmen, ging in seinen Heimatort zurück, kaufte die alte Salzstation im Hafen und verwandelte sie in ein äußerst hübsches, leuchtend gelb gestrichenes Restaurant. Ein zweites, rot gestrichenes Restaurant und eine Galerie in Himmelblau folgten. Dann steckte er vor acht Jahren 15 Millionen Euro in das am Hafen gelegene Sigló Hotel und modernisierte das örtliche Skigebiet Skarðsdalur, das mit einem Dutzend Abfahrten über rund 400 Höhenmeter schon zu den größeren Arealen der Insel zählt.

Skitour statt Heliskiing

Das nutzen neben den „Wikingern“ Björgvinssonund Hafstein inzwischen zwei weitere Heliskiing-Unternehmen als Alternative für Tage, an denennicht geflogen werden kann. 

Auch immer mehr Tourengeher sorgen dafür, dass Siglufjörður, dessenwechselvolleGeschichte in den fünf weithin sichtbaren Gebäuden des Heringsmuseums erzählt wird,heute auch im Winter wieder voller Leben ist – wennauch nicht annähernd so lebhaft wie zuden Zeitendes Heringsbooms, als 15.000 Menschen im „Klondikedes Nordatlantiks“ lebten.

Ein untouristisches Skigebiet

Wenn die Straßenverhältnisse es zulassen, kann man von Siglufjörður aus dem Arctic Coastway weiter bis zur Nordspitze der Tröllaskagi folgen, um dann am Skagafjörður entlang zurück Richtung Reykjavík zu fahren. Dabei dominiert schon bald der über dem gegenüberliegenden Ufer des Fjords aufragende Tindastóll das Panorama. Der lohnt wegen seines ganz und gar untouristischen Skigebietes einen kurzen Abstecher.  

Zwar wirken das hangarmäßige Betriebsgebäude, das unter seinem Blechdach Pistenraupengarage, Werkstatt, Skiverleih und Kasse beherbergt, sowie die kasernenartige Jugendherberge als Ensemble wie eine geheime Militärbasis aus einem schmal budgetierten Sylvester-Stallone-Streifen, aber die beiden Schlepplifte führen zu rasanten Abfahrten, auf denen sich fast ausschließlich der Skinachwuchs aus dem unten am Fjord gelegenen Städtchen Sauðárkrókur austobt. Jeder kennt hier jeden. Und alle, auch die Kleinsten, trotzen dem beißend kalten Wind – obwohl er Tränchen fließen lässt, sobald man die Skibrille absetzt. 

Island unmittelbar erleben

Fragt man Isländer, wie man am besten dem widrigen Wetter trotzt, lautet die Antwort eigentlich immer: Wollsachen anziehen und, ganz wichtig, eine Menge essen! Kälte und Wind zehren eben an den Kräften, im Körper laufen die Mitochondrien dadurch stets auf Hochtouren und brauchen eine Menge Brennstoff.  

Aber warum sollte man sich dem aussetzen, wenn man die Alpen mit ihrer vergleichsweise sanften Witterung vor der Nase hat? Das wahre Island könne man eigentlich nur im Winter erleben, heißt es dann. Darüber lässt sich streiten. Nicht jedoch darüber, dass man die Einsamkeit und Wildheit dieses wilden und größtenteils unbesiedelten Landes im Winter viel unmittelbarer erlebt. 

Du willst mehr über Skifahren in Island erfahren? Alle Infos auf einen Blick findest du im Artikel "Skigebiets-Check: Island".

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