
Masterclass Expertin Anne Kissling:
Für einen perfekten Carvingschwung musst du früh hohen Druck auf dem Außenski aufbauen, indem du deinen Körperschwerpunkt nach vorne in die neue Kurvenrichtung verlagerst. Wenn du gleichzeitig den Aufkantwinkel durch eine kleine Bewegung im Sprunggelenk erhöhst, kann sich der Außenski regelrecht in den Schnee beißen.
Beim Carven trennt sich die Spreu vom Weizen in dem Moment, wo das Fußgelenk fein regulierend mitarbeitet. Stell dir vor, du drückst den großen Zeh im Skischuh nach unten und ziehst gleichzeitig den kleinen Zeh nach oben: That’s the magic!
Achte bei aller Konzentration auf den Außenski auch auf das entsprechende Aufkanten des Innenskis. So fahren beide Ski die gleiche Kurve, und du bekommst das Gefühl, wirklich wie auf Schienen durch den Schnee zu schneiden. Das ist das, was du erreichen willst. Wenn du das Maximum aus der Kurve herausholen möchtest, kantest du auch hier nicht nur aus den Knien auf, sondern beginnst gleichzeitig mit den Fußgelenken wie beim Außenski. Das Becken bleibt dabei stabil und unterstützt das Um- und Aufkanten im Kurvenwechsel.
Vorher

Links: Ramona bekommt keine Belastung auf ihren Außenski, weil ihr Körperschwerpunkt zu weit innen liegt. Die Taillierung des Carving-Skis kommt damit nicht zur Geltung und kann nicht sauber durch den Schnee schneiden.
Rechts: Innen- und Außenski sind nicht gleich aufgekantet, und der Carving-Schieneneffekt stellt sich nicht ein. Stattdessen muss Ramona ständig nachregulieren und bringt sich dadurch aus ihrem Bewegungsfluss.
Mirja GehNachher

Links: Der Oberkörper von Ramona ist zum Außenski ausgerichtet, und in dieser sehr sportlichen Haltung hat sie volle Kontrolle über ihre Ski. Sie kann damit selbst ihren Kurvenradius vorgeben – und wird nicht mehr von ihren Ski spazieren gefahren.
Rechts: Die verbesserte Kantbewegung aus dem Sprunggelenk sorgt für größere Kontrolle und eine saubere Skiführung. Ramona kommt nicht mehr aus dem Tritt, sondern kann Schwung an Schwung setzen.
Mirja Geh