Logo_SKIMAGAZIN_einzeilig_schneeweiss.png

Mirja Geh

Masterclass #05 Skifahren auf verspurter und aufgeweichter Piste - Teil 1

Challenge Hias: „Wenn die Piste aufgeweicht und verspurt ist, rutscht mir oft der Außenski weg, und ich finde keine gute Spur. Ich wünsche mir, dass ich mit mittlerem Tempo Pisten mit diesen Verhältnissen so meistere, dass der Schnee spritzt, ich das Tempo hochhalte und mir die Kraft für einen ganzen Skitag reicht! Hierzu brauche ich Tipps, dann kann ich auch bei diesen Bedingungen Spaß haben.“

_12_Coaching.jpg

Mirja Geh

Masterclass Experte Rupert Nagl:

Verspurt und aufgeweicht – das kann eine große Bandbreite von Schwierigkeitsgraden bedeuten. Das erfolgreiche Bewältigen dieser vor allem im Frühjahr bei Sonnenskitagen ab Mittag häufig vorkommenden Situation geht allerdings immer über den gleichen Lösungsansatz: eine stabile Körperposition und die Spuranlage. Wenn man beides beachtet, „pflügen“ die Ski „seelenruhig“ durch die weichen Haufen. Stabile Körperposition erkennt man von außen: Armhaltung ruhig und ausbalancierend, der Oberkörper stabil wie ein „Fels in der Brandung“ und eine tragende, vorausschauende Kopfhaltung. Das Motto zur Spuranlage: „Von oben nach unten fahren, nicht von links nach rechts.“ Skitechnisch korrekt: „Näher an der Falllinie bleiben.“Beim Zugang zur stabilen Körperposition helfen Aufgabenstellungen zur Innenansicht: „Durch das bewusste, feste Greifen der Skistöcke baut sich über die Arme und Schulter auch im Oberkörper Stabilität auf. Kopf und Kinn so ausrichten, dass man sich als Fahrer „leicht arrogant“ vorkommt, klingt zwar doof, hilft aber sehr, wenn’s von der Unterlage her unruhig wird.

Vorher

_5_Masterclass_Vorher.jpg

Links: Der Außenski versinkt im Schnee und rutscht weg. Es ist keine Belastung auf dem Außenski, und der Körperschwerpunkt ist zu weit innen. Zusätzlich ist die Beinarbeit nicht synchron, eine große Schrittstellung ist die Folge.

Rechts: Der Ski wird flach gestellt und kommt ins Rutschen. Somit können keine runden Kurven gefahren werden. Der Schwung wirkt abgehackt, und die Fahrweise kostet zudem zu viel Kraft!

Mirja Geh

Nachher

_5_Masterclass_Nachher.jpg

Links: Schnelle und frühe Schwungeinleitung, Hias ist in einer neutralen Position und kann sich jetzt gut in die neue Kurve bewegen, der Kopf ist nach vorne und außen gerichtet. Der Belastungswechsel erfolgt früh auf den neuen Außenski, somit kann er bereits vor der Falllinie den Außenski gut führen und steuern.

Rechts: Parallele Achsen bei Oberkörper, Hüfte und Beinen – somit parallele Skiführung, stabile Position, und mit dem Beugen des Sprunggelenkes nach vorne fahren die Ski runde Kurven mit mittlerem Tempo durch den verspurten, aufgeweichten Schnee. Die äußeren Kräfte werden optimal genutzt.

Mirja Geh

Thorsten_Portrait_2.jpg
Masterclass

"Probiere einmal Ski aus der Kategorie Allmountain Performance oder Allpiste. Du wirst merken, dass dir die größeren Mittelbreiten mehr Auftrieb im tieferen verspurten Schnee geben. Zudem sind sie etwas fehlerverzeihender als RS-Ski. Dabei sind die Ski trotzdem sehr sportlich zu fahren. Im Test sind sie im SKIMAGAZIN Januar - #4 2023."

Skitestleiter Thorsten Böhl
Das könnte Sie auch interessieren